Eine Nacherzählung schreiben – Aufbau und Gliederung

Eine Nacherzählung von Geschehnissen ist eine Textform, die nicht nur im Deutschunterricht immer wieder gefordert wird. Aber auch bei dieser Textform gibt es einiges zu bedenken. Hier erfährst Du, wie eine gute Nacherzählung geschrieben wird und auf welche Besonderheiten Du achten solltest, wenn Du eine verfasst.

Was ist eine Nacherzählung? In einer Nacherzählung gibst Du eine Geschichte vollständig wieder. Es ist daher beim Schreiben Deine Aufgabe, den Inhalt zu verstehen und dann in eigenen Worten wiederzugeben. Früher wurden Geschichten übrigens als Nacherzählungen weitergegeben.

Eine der berühmtesten Sammlungen an Nacherzählungen ist die Märchensammlung der Gebrüder Grimm. Prinzipiell kannst Du eine Nacherzählung zu allem schreiben: ein Film, ein Buch, ein Aufsatz oder auch eine Geschichte, die Dir jemand erzählt hat.

Wie gliederst Du eine Nacherzählung?

Die Nacherzählung sollte so gegliedert sein, wie jede andere Geschichte. Sie hat eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Gib in der Nacherzählung die wichtigsten Punkte wieder, unwichtige Passagen kannst Du dagegen auslassen. Orientiere Dich bei dem Aufbau der Nacherzählung daran, wie die Geschichte aufgebaut ist und behalte diesen Aufbau bei. Wenn in der Geschichte inhaltliche Sprünge sind, dann darfst Du diese auch in der Nacherzählung vorkommen lassen.

In der Einleitung sollte knapp und präzise stehen, um wen es geht, wann und wo die Handlung spielt, damit der Leser einen Überblick hat, was ihn erwartet.

Der Hauptteil ist dann die eigentliche Nacherzählung der Geschichte. Dabei sollte der Höhepunkt der Geschichte auch der Höhepunkt der Nacherzählung sein. Wie bei jeder Geschichte  sollte auch die Nacherzählung auf den Höhepunkt hinarbeiten.

Der Schluss soll sein, wie der beim Original. Der Leser soll am Ende keine Fragen mehr haben, sondern alle Fragen zur Geschichte müssen restlos geklärt sein.

Tipps zum Schreiben einer Nacherzählung

Wenn Du eine Nacherzählung schreiben möchtest, solltest Du den originalen Text mehrfach lesen und Dir dabei notieren, was besonders wichtig ist. Du kannst auch markieren, was Dir besonders wichtig erscheint.  Idealerweise schreibst Du in Stichpunkten nieder, was im Text steht und nimmst diese Stichpunkte dann, um die Nacherzählung zu schreiben.

Bei einer Nacherzählung ist es wichtig, dass Du den Stil nicht veränderst. Die Perspektive muss die gleiche sein. Eine Geschichte, die in der Ich-Perspektive geschrieben ist, sollte auch in der Ich-Perspektive nacherzählt werden. Auch der Gesamtstil wie beispielsweise eine altertümliche oder sehr moderne Sprache sollte beibehalten werden.

Bei der Zeitform wählst Du dagegen das Präteritum, dadurch wird deutlich, dass es sich um keine aktuelle Geschichte handelt, sondern diese gerade nacherzählt wird.

Auch wörtliche Rede darfst Du gerne verwenden, wenn diese in der Geschichte vorkommt. Verzichtet der Autor auf wörtliche Rede, solltest Du dies aber auch tun.

Bei einer sehr langen Geschichte ist es sinnvoll, wenn Du diese in einzelne Passagen unterteilst. Diese Passagen kannst Du einzeln nacherzählen und daraus eine komplette Nacherzählung machen. Bei kurzen Geschichten, kannst Du auf diesen Punkt dagegen sehr gerne verzichten.

Wenn Du das Schreiben von Nacherzählungen noch üben möchtest, dann kannst Du eine Nacherzählung zu jeder beliebigen Geschichte oder auch zu einem Film schreiben. Du kannst das Nacherzählen auch mündlich üben und so Sicherheit gewinnen.

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